Koordination ist wichtig !

wieder einmal diese typische Situation… Eine Wohnung im einem schönen Altbau wird nach über vierzig Jahren von der Mieterin gekündigt. Eine reizende ältere Dame hat hier seit über vierzig Jahren gewohnt, drei Kinder groß gezogen, ihren kranken Mann über viele Jahre gepflegt, und jetzt nachdem nur noch sie übriggeblieben ist, ist es Zeit, eine kleinere und seniorengerechtere Wohnung zu finden.

Die Wohnung hat alle Voraussetzungen für Wohnqualität : geräumige Zimmer mit mit den typiischen hohen Decken und schweren Holztüren, ein Balkon auf der Südseite und eine große Wohnküche.

Nun ist aber alles alt und nicht mehr zeitgemäß. Der Eigentümer beschliesst, eine komplette Sanierung und Renovierung in Auftrag zu geben. Aus einem großen Wohnzimmer wurden vor vielen Jahren zwei Zimmer gemacht, um für ein weiteres Kind der Familie ein kleines eigenes Zimmer zu schaffen. Diese soll entfernt werden und das große Wohnzimmer wieder hergestellt werden. Außerdem soll der Bodenbelag aus altem PVC entfernt werden und stattdessen modernes Laminat verlegt werden. In allen Räumen sollen die alten vergilbten Tapeten entfernt, und stattdessen die Wände alle fein gespachtelt und auf dem glatten Putz hellgetönt gestrichen werden.

Auch die Elektrik ist nicht mehr auf dem neuesten Stand. Viel mehr als zuvor Steckdosen sollen in jedem Raum montiert werden, nachdem natürlich sämtliche Kabel neu verlegt worden sind. Außerdem sollen im Bad in der abzuhängenden Decke moderne Spots angebracht werden, zusätzlich natürlich zu dem großen Licht über dem Spiegel.

Sämtliche Sanitäranlagen werden entsorgt. Stattdessen kommt moderne Keramik und eine begehbare Duschanlage.

Das bedeutet, dass hier verschiedene Gewerke in der Wohnung zu tun haben werden. Und hier muss man sagen: Die Abfolge der Arbeiten und die Koordination der Arbeitstermine verschiedener Handwerker ist enorm wichtig. Sie spart viel Geld, Zeit, und nicht zuletzt auch Nerven !!!

Es macht wenig Sinn, wenn der Maler Wände schon in allen erforderlichen Schritten bearbeitet und gestrichen hat, und danach der Elektriker mit der Verlegung von Kabeln und der Montage von Stecksdosen und Lichtschaltern beginnt. Meistens müssen neue Kabelschlitze aufgemacht werden, die nach Beendigung der Arbeiten wieder geschlossen werden müssen. Das würde heißen, dass sämtliche Arbeiten des Malerhandwerks an dieser Wand erneut durchgeführt werden müssten (Zeit, Geld, Ärger…)

Wenn Decken abgtehängt werden sollen, dann muss dies zuerst geschehen, bevor Elektriker und Maler ans Werk gehen.

Neue Türen sollten erst dann angebracht werden, nachdem die Bodenverlegung vorgenommen wird., damit die Höhe des Bodenbelags mit berücksichtigt werden kann.

Es ist immer sinnvoll, wenn der Bauherr oder der Bauunternehmer zunächst eine Baustellenbesprechung vornehmen, in der genau festgelegt wird, welche Arbeiten vom Kunden gewünscht werden, die Zuständigkeiten der einzelnen Gewerke definiert werden.

Die zeitliche Abfolge sollte am besten in einem kleinen Protokoll festgehalten werden. Das Protokoll sollte an alle Beteiligten ausgehändigt werden. Eine Ansprechperson für alle sollte allen bekannt sein, die immer informiert wird über den Fortgang der Arbeiten, über neue Entscheidungen des Bauherren, über Verzögerungen, Probleme und Verschiebungen im Zeitplan. Nur so kann dieser Koordinator schnell und unkomliziert auf alle Ereignisse reagieren und den Zeitplan entsprechend anpassen und alle Beteiligten informieren.

Nur so kann man vermeiden, dass Arbeiten mit hohem Kostenanufwand mehrmals wiederholt werden müssen.